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Suchtproblematik bei bestimmtem Essverhalten

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Suchtproblematik bei bestimmtem Essverhalten Empty Suchtproblematik bei bestimmtem Essverhalten

Beitrag  Admin So Aug 17, 2008 7:59 pm

Seit ca. 5 Monaten weiß ich, dass ich eßsüchtig war. Damals war ich verrückt nach Chips, Erdnusslips, diesen süß-scharfen Asia-Flips und vor allem Paprika-Ecken oder Ringli. Ich brauchte fast jeden Tag bis zu 3 Tüten davon. Obwohl es mir nicht guttat, gab ich dem schmerzenden Magen nach, der vor Hunger nicht nur knurrte, sondern furchtbar weh tat. Diese Salzgebäcke enthalten neben Unmengen an Fett, Zucker und Salz auch noch Emulgatoren und Glutamat, sogenannte Geschmacksverstärker. Sie sorgen dafür, dass sich das Sättigungsgefühl auch dann nicht einstellt, wenn man längst genug hat. Darüber hinaus wird man wöchentlich sichtbar dicker. Für die Gesundheit ist nicht nur Adipositas schädlich; auch die Dinge, die dazu führen, können einen Menschen regelrecht krank machen. Das betrifft nicht nur die Hungerschmerz-Attacken. Ich hatte keine halbe Stunde nach dem Verzehr heftige Bauchkrämpfe und schmerzhafte Durchfälle mit noch schmerzhafteren blutenden Hämorrhoiden.

Die Sucht erkannte ich als solche, indem ich bemerkte, dass ich das Zeug aß, obwohl ich genau wusste, wie sehr es mir schadet, und dass ich mich, sowohl vor, als auch nach dem Verzehr, extrem unwohl fühlte. Eine halbe Stunde Gaumengenuss tauschte ich gegen mindestens eine Stunde Unwohlsein durch Hungerschmerzen und Hämorrhoiden. Wobei ich bekennen muss, das Unwohlsein beschränkte sich nicht nur auf Magen und Darm, auch die Mundhöhle begann eines Tages zu bluten, durch diese extrem scharfen Sachen, und der Mund innen, sowie das Zahnfleisch, taten teilweise höllisch weh, auch wenn ich nichts gegessen hatte, weil diese Säuren, die in den Chips- und Flips- u. ä. stecken, auch schon die Lippen und die Mundschleimhaut angriffen.

Ich begriff, dass ich mir damit massiv schadete, aber ich begriff nicht, warum ich das tat. Bei Süchten ist es immer so. Man findet Ausreden, häuft sich Vorräte an, damit man am nächsten Morgen nicht mit Hungerschmerzen rumläuft, und nimmt Salben usw.
Beim Rauchen half mir ja das Buch von Allen Carr „Endlich Nichtraucher“. Diesmal hatte ich keinerlei Lektüre zur Bewältigung meines Problems. Aber ich konnte es genau so machen wie Allen Carr und

… mir die Nachteile meines Handelns vor Augen führen,
… dass ich etwas ändern muss,
… was es ist, und
… warum ich es ändern will.

Die Nachteile habe ich aufgezählt. Nun hatte ich auch so viel Übergewicht angefressen, dass ich mich kaum noch über den Bauch zu den Zehen bücken konnte, um die Nägel zu schneiden, eine Bürste brauchte zum Waschen, den Stiel und den Waschlappen für mein Hinterteil (ja so traurig ist das), die Schuhe nicht zubinden konnte und über meinen Bauch nicht bis auf die Füße sehen konnte. Bücken, um etwas aufzuheben, ging nur breitbeinig wegen des dicken Bauches, und mit einer Grillzange, die ich heute noch nehme, wenn etwas schwer erreichbar unter dem Stuhl oder hinter dem Schrank liegt. Damit holte ich sogar Wäsche aus der Trommel. Das sind die Gründe, warum ich etwas ändern musste. Es war auch klar, dass die Ernährung umgestellt werden muss, es wurde viel gebastelt, weil ich sehr langsam abnahm.
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Suchtproblematik bei bestimmtem Essverhalten Empty Re: Suchtproblematik bei bestimmtem Essverhalten

Beitrag  Admin So Aug 17, 2008 8:00 pm

Durch das Weglassen meiner „Suchtmittel“ im Austausch gegen Kartoffeln, Fisch, Nudeln und Obst, und Spazieren gehen von 2 km pro Tag nahm ich in der ersten Woche 3 kg ab. Danach wurde es ein bisschen langsamer mit dem Abnehmen, so dass ich beschloss, auch den Zucker im Kaffee wegzulassen, fettarme Milch war längst Standard bei uns. Das brachte mir insgesamt 8 kg weniger ein. Nun ging ich noch schwimmen, was weitere 4 kg bescherte. Es kam der Winter, die Pfefferkuchen- und Lebkuchenzeit. Ich langte ordentlich zu, ging aber zu wenig spazieren. Es kamen wieder 4 kg rauf, die ich aber im Frühjahr durch weniger Honig im Tee und mehr Mineralwasser wettmachte. Außerdem aß ich keinen panierten Fisch mehr und es gab keine Pommes, sondern nur noch Kartoffeln. Gemäß den neuesten Erkenntnissen achtete ich auf eine eiweißreiche Nahrung, mit der man angeblich am besten abnimmt. Zudem machte ich die Erfahrung, dass man mit Fisch am besten dran ist. In den beschichteten Pfannen braucht man auch nur ganz wenig Öl zum Anbraten. Noch besser ist es, ihn auf Backpapier in den Ofen zu legen und mit Umluft knusprig zu backen.

Ich gebe zu, anfangs noch ein, zwei mal gesündigt zu haben, also mit den Suchtmitteln Chips usw., aber das Thema ist durch, ich weiß wie sehr mir das Zeug schadet, habe an einem Geburtstag zwar zugegriffen, aber das war einmalig, die Tüten blieben ansonsten im Supermarkt stehen. Können sich andere reinstopfen. Was nun ein Problem bleibt, das ist die Schokolade. Solange ich Schokoküsse usw. einkaufe, werde ich nicht weiter abnehmen. Einmal die Woche ist OK, hab ich mir gesagt. Allerdings muss ich dann mehr Sport treiben.
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