Mollige unter sich
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Selbstverleugnung

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Beitrag  Admin Sa Jul 05, 2008 11:16 am

Die Frau im Spiegel

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Dort hängt ein Spiegel.
Ich stehe hier.
Wer bist du? Frage ich
die Fremde im Spiegel.
Du?
Ich?
…Nein!! Schreit es in mir.
„Das bin ich“, ich fasse mich an.
Die Frau im Spiegel fasst sich auch an.
Ich sage zu ihr: „Und das bist du!“
Ich bin hübsch, attraktiv, sportlich.
Die Frau im Spiegel ist hässlich, fett und unförmig.
Nein, das bin ich nicht.
So sehe ich aus, meint die Frau im Spiegel.
Ja, so siehst du aus, sage ich.
Aber ich will dich nicht. Scher dich zum Teufel!
Ich zerschlage den Spiegel
und stecke mir einen langen Splitter ins Herz.
Es blutet. Es tut weh.
Bald nicht mehr.
Es tat immer so weh,
wenn ich die Frau im Spiegel ansehen musste.
Jetzt ist das vorbei.
Endlich schmerzlos.
Endlich frei.
Endlich nicht mehr hässlich.
Endlich schön.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Er darf nur nicht in den Spiegel schauen.
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Beitrag  Admin Sa Jul 05, 2008 11:34 am

So ist es, wenn man sich sieht, aber nicht sehen will. Wenn man ein Meditationsseminar mitmacht und sich der eigene Körper als Gefängnis entpuppt. Der Körper schreit auf, und die Seele kann diesen Aufschrei nicht ignorieren. Sie wird traurig, sie verzweifelt, sie will aufwachen aus einem Alptraum namens Realität... affraid

Wenn das innere Selbst nicht mit dem äußeren Erscheinungsbild übereinstimmt, wenn man sich liebt, aber das hasst, was von einem übrig bleibt, die Fotos ganz unten in die Schublade packt, auf denen man zu sehen ist und wenn man gefilmt wurde, den Raum fluchtartig verlässt.

Ich sehe in den Spiegel und erschrecke: Die bleiche Haut, die Augenringe, das aufgedunsene Doppelkinn, die schwabbelnden Fettrollen, die Falten auf der Stirn, .... Ich weiß, das gehört zu mir. Ich weiß, wenn ich den Spiegel sehe, sehe ich mich, und das Zerstören meines Abbilds wäre die Zerstörung meiner Existenz, denn man kann ja auch seinen Schatten nicht übermalen, er ist bis dahin weiter gewandert... Twisted Evil

Die Träume, die ich nachts hab, vom Flirten und Verlieben, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben, weil ich grotesk bin statt attraktiv. Das Einschlafen ist für mich wie das Aufwachen aus einem Alptraum. Und wenn ich aufwache, scheint es mir, als würde er weiter gehen. Am liebsten würde ich mich einfach hinlegen und nie wieder aufwachen.

Aber ich weiß, dass ich damit nicht nur mein Leben zerstöre, sondern auch das meiner Angehörigen. Es ist nicht mehr (nur) mein Leben, das ich beenden würde, ich würde zu viele Menschen zurücklassen.

Kennt ihr das? Ich meine das Nicht-Einverstanden-Sein mit dem eigenen Körper? Question

Wenn ich das Abnehmen von 15 kg mit dem Essen einer Tafel Schokolade vergleiche, will ich sie nicht mehr essen. Ich weiß dass es sich besser anfühlt, abgenommen zu haben, als irgendwelche Chips oder Eisportionen zu essen. Aber ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, wenn man über den Jordan geht, weil man mit dem Leben, so wie es ist, unzufrieden ist... Shocked

Werde ich es schaffen, mein Aussehen so zu verändern, dass ich mich akzeptieren kann... aus eigener Kraft? Oder muss ich weiterhin "Nein" zu der Frau im Spiegel sagen?

Ich weiß es dann, wenn die Memoiren geschrieben sind und mein Gewicht unverändert bleibt - oder weiter gesunken ist.
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