wir stoßen oft auf Ablehnung, Diskriminierung und Intoleranz

Wegen meiner Figur alleine werde ich nicht diskriminiert. Ich habe manchmal ein Problem damit in einem engen Bus durch den Gang zu kommen, ohne dabei die sitzenden Fahrgäste anzurempeln. Aber das sind eben auch blöde Busse deren Gänge so schmal sind, daß man als etwas rundere Frau fast stecken bleibt. Ich weiß nicht, ob mir mehr Erfolg bei den Männern oder in der Arbeitswelt beschieden wäre, wenn ich schlank wäre, weil ich keinen Vergleich habe. Ich bin schon seit über 20 Jahren übergewichtig. Vorher, als junge Frau hatte ich mehr Männerbekanntschaften, aber das lag auch daran, daß ich 20 Jahre jünger war. Jetzt bin ich auch nicht mehr scharf drauf dauernd von Männern angequatscht zu werden, das wäre mir lästig. Diese Haltung strahle ich sicher aus, deshalb redet mich kaum ein Mann einfach so an. Ich kleide mich auch nicht so, daß ich reizvoll für Männer wirke, trage flache Schuhe und lege keinen Wert auf Make up und Stiling.
Da Männer aber einfach gestrickt sind und besser kucken können als denken, passe ich wohl kaum in ein Beuteschema. Da bin ich nicht traurig darüber. Wenn ich Menschen kennenlerne, dann über Gespräche und weil ich klug und redegewandt bin, überzeuge ich eher durch Inhalt als durch Verpackung. Mir persönlich sind Menschen sympatisch, die kluge Dinge sagen, nachdenken, bevor sie reden und tun, was sie sagen. Ihr Äusseres ist dabei zweitrangig. Dick, dünn, schön häßlich, das sind alles gemachte Schönheitsideale. Dick heißt wohlgenährt und ruhig, gemütlich, mütterlich. Dünn ist für mich Mangel leidend, hibbelig, nervös, unruhig und alles andere als mütterlich.
Ersteres ist mir lieber. Soviel zu diesem Thema.
Rogilla

So ähnlich ergeht es mir in Bussen auch. Ist mir halt auch peinlich, wenn dann keiner vorbei kann. Am liebsten fahre ich mit dem Auto überall hin.

Mit den Schuhen ist es so, dass ich nur noch in flachen Schuhen laufen kann. In Absätzen knicke ich um oder laufe mir Blasen. Bequemes Schuhwerk ist immer wichtig, vor allem wenn man mal einen längeren Fußmarsch über den Vogelpark oder das Frühlingsfest plant.

Seit einem Jahr kann ich nicht mehr aufs Frühlingsfest. Wegen der Bratwürste gehe ich nicht hin, ich gehe um mich in Karussels zu amüsieren, aber letztes Mal ging der Bügel nicht mehr richtig runter und ich musste aussteigen - Mann war das peinlich!

Sonst achte ich auch auf Gespräche und darauf, wie sich meine Mitmenschen geben, was sie erzählen usw., es steht nun mal nicht auf der Verpackung was drin ist .

Mir fällt sonst auch auf, dass z. B. Handwerker oder Gabelstaplerfahrer im Supermarkt davon ausgehen, dass man stehen bleibt und sie erst vorbei lässt. Ich stand mit 3 Einkaufstüten am Fuß der Treppe, und der Handwerker hatte es aber so eilig, dass er einfach mit seinem Köfferchen runter ist, kurz "danke" sagte und erst dann durfte ich mich mit den Tüten hochschleppen. So was finde ich unfreundlich.

Genauso wie im Supermarkt: Ich stehe da als einzige mit dem Einkaufswagen, der Gabelstaplerfahrer fährt einfach los, sagt: "Danke, passt schon", weil ich erschrocken zurückgefahren bin, und darf wieder da stehen und warten bis der um die Ecke ist. Das finde ich nicht nur diskriminierend, sondern einfach unfreundlich, ignorant bis provokant. Hätte eine Wasserstoffbarbie oder irgendeine dünne Spinatwachtel mit Augenaufschlag gestanden, sie hätten sich vielleicht wie Gentlemen verhalten, hätten gewartet bis man oben bzw. vorbei gegangen ist und wären dann losgedüst.

Das ist es halt, was mich so ärgert an der Umwelt!